Anderen Menschen geht es manchmal
schlecht, weil sie schlimme Dinge erlebt haben. Anderen Menschen geht
es schlecht, weil man sich als Kind nicht um sie gekümmert hat.
Anderen Menschen geht es schlecht, weil man ihnen als Kind gemeine
Dinge gesagt hat. Anderen Menschen geht es schlecht, weil man sie als
Kind geschlagen hat. Andere Menschen bekommen chronische Krankheiten,
weil sie als Kind unter Dauerstress standen, weil man sie nicht
geschützt hat, weil man sie nicht behütet hat, weil sie allein
waren, weil sie verdreht wurden, weil sie verbogen wurden, weil sie
nicht sagen durften, wie es ihnen geht, weil sie nicht sagen durften,
was sie NICHT möchten, deshalb geht es manchen Menschen schlecht.
Manche Menschen können nicht gut mit Veränderungen umgehen, weil
sie Angst haben, sie könnten die Kontrolle verlieren, weil sie sich
dann wieder fühlen, wie ein kleines Kind. Manche Menschen können
nicht gut mit Gewalt umgehen, weil sie das zurückversetzt, weil sie
sich dann wieder fühlen, wie als sie klein waren. Manche Menschen
können in bestimmten Situationen gar nicht mehr handeln, weil sie
wie eingefroren sind, weil sie die Situation an etwas aus ihrer
Kindheit erinnert. Manche Menschen möchten anderen Menschen helfen
und verhalten sich ganz professionell, um dann zu späterer Zeit
vollkommen ausgelaugt zusammenzubrechen, weil die anderen Menschen
sie daran erinnern, wie es um sie selbst bestellt ist und diese
Traurigkeit sie dann überschwemmt und keinen Grund und keinen Halt
mehr kennt und sie droht fort zu spülen. Manche Menschen sind
traurig und wütend und der Grund liegt so weit zurück, dass sie gar
nicht wissen, warum sie solche Trauer und Wut haben. Und dann scheint
einen Tag die Sonne und die Kinder spielen und die Blumen blühen und
diese Menschen begreifen, dass sie es NIE schaffen werden darüber
hinweg zu kommen, dass sie im Grunde ihres Herzens schwarz und tot
und verfault und krank sind, dass diese Wunde nicht heilt und wie ein
gefräßiges Monster im Herzen sitzt und alles Gute und Schöne
verschlingen will. Manche Menschen bei denen denkt man gar nicht,
dass es bei denen so ist. Bei mir ist das auf jeden Fall nicht so.
Ich muss mich einfach nur zusammen reißen und mal endlich darüber
hinweg kommen.
https://www.zeit.de/2018/35/lehrerinnen-schwangerschaft-lehrermangel-schule#comment-for Ich möchte Stellung nehmen zu ihrem Artikel „Diagnose 'Schwank'“. Als Mensch und als Feministin, ist mir bewusst, dass jede schwangere Person diesen Zustand vollkommen unterschiedlich erlebt. Auch kann derselbe Mensch mit jeder weiteren Schwangerschaft vollkommen andere Erfahrungen machen. Ich halte es für ein besonderes Gut unserer Gesellschaft, dass dieser Zustand nicht als Krankheit, aber als hochgradig individuelle und schützenswerte Lebensphase gilt. Urteile darüber, wie leistungsfähig ein Mensch sich in dieser Lebensphase empfindet, basierend auf der eigenen persönlichen Erfahrung auch Kinder bekommen zu haben , halte ich für unreif und sprechen für einen Mangel an Lebenserfahrung. Aufgrund der vorliegenden Statistik nun zu mutmaßen, eine steigende Zahl von Frauen, würde das Bestehen einer Schwangerschaft nutzen, um nicht mehr im Schuldienst arbeiten zu müsse...
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